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Anfang März kam der Zeitpunkt, an dem wir bereit waren für unsere ersten größeren Touren. Nach einigen Überlegungen stand fest, wohin es zuerst gehen sollte. Auf jeden Fall Richtung Westen.

Nachdem unsere Storages, das sind große Stauräume unten im Motorhome, gefüllt waren mit jeder Menge Flaschen Wasser, Cola und Fressalien, fuhren wir los. Das letzte, was noch aufgefüllt werden musste, war der Sprittank. Wie schon erwähnt, Tommy fuhr zum ersten Mal ein solch großes Geschoss. Die Ausfahrt aus unserem Campingplatz hatte er ohne größere Mühen hinter sich gebracht…da brach schon das erste Ungemach über uns herein. Da der Tank ziemlich leer war, mussten wir unbedingt an der nächsten Tankstelle tanken. Sie war nicht besonders groß und genau das war unser Problem…

„Auf welcher Seite war nochmal der Tankeinfüllstutzen“? „Hinten…richtig, aber auf welcher Seite“? Es kam, wie es kommen musste. Tommy stand an der falschen Seite der Benzinsäule und der Spritschlauch war leider zu kurz. Er versuchte das Gespann auf engstem Raum zu drehen, was ihm nicht so recht gelingen wollte. Fünfzehn Meter waren für diese kleine Tankstelle viel zu viel und Evas Einwinkhilfen waren auch nicht mehr als ein kläglicher Versuch. Fuck…nach gefühlten dreißig Minuten kam der Tankwart aus seiner „Butze“ gerannt und gestikulierte wild mit Händen und Füßen, wir sollten doch bitte zur nächsten Tankstelle weiterfahren, wir würden alles nur unnötig aufhalten und seinen Umsatz mindern. „Boah ey, war der sauer“. Das machte Tommy dann auch, wenn er da noch länger rumgehampelt hätte, wäre die Kreuzung an der sich die Tankstelle befand, komplett verstopft gewesen. Aber so richtig verstopft. Wären wir doch lieber gleich an die nächste Tanke gefahren, die war nämlich viel grösser und wir hatten genügend Platz zum Rangieren. Wie leicht doch alles war. „Hahaha“. Wir beide waren froh, diese erste Attacke hinter uns gebracht zu haben und fuhren auf dem Hwy#202 Richtung Norden, raus aus Phoenix.

Da Tommy seine hektische deutsche Fahrweise immer noch nicht abgelegt hatte, versuchte Eva ihn ganz langsam „runter“ zu holen. „Du musst überhaupt nicht so schnell fahren, Boy. Tu dir Ruhe an. Wir sind nicht auf der Flucht“.  Sie hatte ja so Recht. Mit den nächsten Stunden auf der Autobahn wurde er immer relaxter und es machte uns mächtig Spaß, so von oben herab durch die große Windschutzscheibe die grandiose Landschaft vorbeifliegen zu sehen. Die Fahrt ging auf der Autobahn#17 bis zur Abfahrt Carefree. Dort bogen wir ab auf den Hwy#74 Richtung Wickenburg/AZ. Da wir relativ lange gebraucht hatten um Phoenix hinter uns zu lassen, war es spät am Nachmittag geworden und wir suchten uns am Lake Pleasant, der an der Strecke lag, ein erstes Nachtquartier. Herrlich.

Der Trip am nächsten Tag führte uns durch Wickenburg (eine alte deutsche Einwanderersiedlung) weiter auf dem Hwy#60 nach Salome. Kurz hinter Salome bogen wir ab auf die #72 nach Norden Richtung Parker am Colorado River. Warum hatten wir uns dieses Ziel vorgenommen? Beim Kauf des Wohnmobiles bekamen wir als Dankeschön von der Fa. Campingworld, bei der wir unser Campingmobil gekauft hatten, einen Gutschein über eine Woche Campingaufenthalt auf einem firmeneigenen fünf Sterne Campground. Es waren mehrere Plätze möglich, wir entschieden uns für diesen. Sein Name: Emerald Cove Resort am Colorado. An der Rezeption gaben wir unseren Gutschein ab und uns wurde mitgeteilt, dass wir zwar kostenlos eine Woche dort stehen könnten, wir müssten aber an einem Verkaufsgespräch teilnehmen, das sei Voraussetzung…Toll! Wir hatten doch schon gekauft, und das für verdammt viel Money.

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